Erklärung des Kreisverbands der Leverkusener GRÜNEN Nun ist es soweit: Die Konzernspitzen von Bayer und Monsanto haben das Zusammengehen beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörde und der Zustimmung der Monsanto-Aktionäre wird Bayer der mit Abstand größte Anbieter von agrochemischen Produkten. Ende 2017 soll die Fusion vollzogen sein. Monsanto steht wie kein anderes Unternehmen für eine fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft. Diese Industrialisierung zerstört die Natur und gefährdet Menschen und Tierwelt. Wird diese Fusion genehmigt, könnte Bayer zudem fast im Alleingang entscheiden, was auf unseren Feldern wächst und somit auf unseren Tellern landet. Der Konzern würde den Saatgutmarkt beherrschen. Wettbewerb, Wahlfreiheit für die Erzeuger und die Artenvielfalt werden durch diese Mega-Fusion bedroht.

15.09.16 –

Erklärung des Kreisverbands der Leverkusener GRÜNEN

Nun ist es soweit: Die Konzernspitzen von Bayer und Monsanto haben das Zusammengehen beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörde und der Zustimmung der Monsanto-Aktionäre wird Bayer der mit Abstand größte Anbieter von agrochemischen Produkten. Ende 2017 soll die Fusion vollzogen sein.

Monsanto steht wie kein anderes Unternehmen für eine fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft. Diese Industrialisierung zerstört die Natur und gefährdet Menschen und Tierwelt. Wird diese Fusion genehmigt, könnte Bayer zudem fast im Alleingang entscheiden, was auf unseren Feldern wächst und somit auf unseren Tellern landet. Der Konzern würde den Saatgutmarkt beherrschen. Wettbewerb, Wahlfreiheit für die Erzeuger und die Artenvielfalt werden durch diese Mega-Fusion bedroht.

Ausgerechnet Monsanto: Der Weg des Unternehmens ist gepflastert mit atemberaubenden Skandalen. Der Konzern produzierte das im Vietnamkrieg eingesetzte Entlaubungsgift Agent Orange. Das Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ steht laut WHO im Verdacht, Krebs zu erregen, wird aber nicht vom Markt genommen. Untersuchungsergebnisse zu Produkten, die zu Missbildungen bei Menschen führen können, wurden gefälscht. Rinderwachstumshormone wurden ohne Rücksicht auf Schädigungen der Tiere in den Markt gedrückt. Laut Dupont, einem Rivalen von Monsanto, wurden Konkurrenten brachial verdrängt, alternative Innovationen verhindert und Landwirte in die Abhängigkeit getrieben.

Bayer hat eine Verantwortung. Kommentatoren des Deals sehen in der Übernahme die Chance, dass die deutsche Firmenkultur positiv auf das Geschäftsgebaren von Monsanto einwirken könnte. Steht Bayer denn für eine beispielhafte Firmenkultur? Wer ein Geschäftsmodell in der Förderung von Monokulturen und Massentierhaltung, der Gentechnik und dem Pestizideinsatz sieht, wird seiner Verantwortung nach Auffassung des Kreisverbands der Leverkusener GRÜNEN nicht gerecht.

Auch nicht in Bezug auf die Verantwortung gegenüber der Stadt Leverkusen: Die Crop Science Division von Bayer sitzt in Monheim. Damit werden der Stadt Leverkusen weiterhin systematisch die dringend erforderlichen Gewerbesteuereinnahmen entzogen – wenn denn im Zuge der Fusion aufgrund des Investitionsvolumens überhaupt noch Steuern anfallen. Schließlich wird sich zeigen, in welchem Umfang auch in Leverkusen weitere Arbeitsplatzverluste durch die Verschmelzung der Unternehmen entstehen.

Christoph Kühl, Vorstandsvorsitzender der Leverkusener GRÜNEN wiederholt: „Die Bekenntnisse der Konzernleitung zu Nachhaltigkeit und sozialer sowie ethischer Verantwortung sind Makulatur. Profitinteressen bleiben größer als das Verantwortungsbewusstsein.“

Diese und weitere Informationen zur Firmengeschichte von Monsanto findet Ihr/finden Sie unter anderem in der Berichterstattung der SZ vom 14. September 2016.